Unwetter, Kutschfahrt und ab in die Tatra

Eigentlich wollten wir am Montag nochmal in ein Dorf, um Brot- und Kleiderspenden zu verteilen. Durch die nächtlichen sehr starken Unwetter mussten wir dies ausfallen lassen, da die Dörfer abseits der Hauptstraßen mit den Fahrzeugen schwer zu passieren sind und wir kurz vor der Rückfahrt kein weiteres Risiko eingehen wollten. Außerdem hat Radu sich mit seinem Bienen-LKW am Vortag im Schlamm festgefahren und ein Reifen ging dabei kaputt.

Somit stand gestern aufräumen des Hauses auf dem Programm sowie eine rumänische Kutschfahrt mit Viorel. Das entschleunigte Reisen und erhöhte Sitzen bot uns einen besseren Einblick in manche Grundstücke von Zvoristea im Vergleich zum schnellen Vorbeifahren mit unseren Fahrzeugen. Auf jeden Fall eine spannende Erfahrung diesen Perspektivwechsel erlebt zu haben.

Heute starteten wir gegen 4 Uhr zu unserer nächsten Station in die Niedere Tatra, um die nächsten Tage miteinander noch ausklingen zu lassen.

Basar, Kultur und Naturgewalten

Unseren zweiten Ruhetag haben wir heute wieder in zwei Gruppen verbracht. Ein Teil hat den Basar in Suceava besucht und die Verhandlungsstrategien gefestigt.

Der andere Gruppenteil hat sich auf den Weg zum Kloster Voronec begeben und dabei einen Teil einer orthodoxen Messe erlebt, um schließlich über eine sehr abenteuerliche sowie serpentinenreiche Anfahrt auf das Plateau des Raraufelsen mit unserer Ingeborg zu fahren. Wundervolle Aussichten und kletterreiche Wege haben wir erlebt, bis die ersten Unwetter aufzogen und ein Gruppenteil noch über das Kloster Sucievita und die Schwarzkeramikläden den Rückweg angetreten haben.

Die starken Unwetter erstrecken sich derzeit über die ganze Region und haben uns am Abend erreicht. Permanent geben unsere Telefone Warnnachrichten ab und durch den Stromausfall haben wir unser Abendessen romantisch bei Kerzenschein genießen dürfen. Dankbar sind wir, dass wir im Trockenen und in Sicherheit sitzen dürfen, was etliche, die wir in den letzten Tagen kennenlernen durften, vermutlich nicht haben…

Großstadt Iași

Nach fünf Tagen Kisten schleppen und Spenden verteilen war heute ein Ausflug an der Tagesordnung. Alle Interessenten haben sich um sieben Uhr aus dem Bett gequält um über zwei Stunden nach Iași zu fahren.

Iași ist eine Großstadt direkt an der moldawischen Grenze und im Gegensatz zu Suceava hat sie einen weitestgehend historischen Stadtkern. Wir besuchten ein Museum im wirklichen schönen Stadtschloss aber abgesehen davon waren die offensichtlichen Attraktionen im Stadtkern die vielen Kirchen. Insgesamt wurden vier verschiedene Kirchen besucht, wobei auffällig war, dass wir weitestgehend die einzigen Touristen waren.

Nach dem Stadtbummel besuchten wir noch den hübschen botanischen Garten etwas außerhalb von Iași. Es war ein sehr schöner Ausflug, auch wenn es sehr warm war.

Gleich unterstützt ein Teil der Gruppe, der auch der „Dissentrupp“ genannt wird, noch die lokale Partykultur, in dem sie Suceava unsicher machen.

Finaler Basar in Buda und Einzelverteilungen in Serbanesti und Poiana

Nach dem Frühstück wurde der Basar an der Sozialstation aufgebaut und wie jedes Jahr sehr gut von den Leuten angenommen. Insgesamt haben wir in den letzten Tagen über 650 Kartons verteilt und weitere 460 stehen für unsere zweite Gruppe, die Ende August kommt nun bereit.

Am Nachmittag fuhr eine Gruppe einzelne Häuser in der Umgebung an und versorgte Familien und ältere Leute, die nicht zu den Basaren konnten. Dabei zeigte sich die bittere Armut in denen manche leben und man kann nicht ansatzweise erahnen, wie die Menschen den Winter durchstehen. Außerdem kamen wir an einem Haus vorbei, welches vor 5 Jahren abbrannte und bei dem die Feuerwehr, welche beim Haus der Hilfe steht zum Einsatz kam. Der Mann hat es mittlerweile wieder etwas hergerichtet und lebt darin.

Nachmittags wurde aufgeräumt und der Müll auf örtliche Art und Weise entsorgt…

3. Basar in Folge

Alle guten Dinge sind 3! Heute ging es wie die letzten Tage auch schon halb 10 los, denn wir fuhren ein gutes Stück Richtung Osten nach Mihalaseni, um die umliegenden Dörfer mit Spenden zu versorgen.

Zuerst bauten wir wie gewohnt unseren Basar auf, der mittlerweile sehr gut koordiniert ist. Ort des Geschehens war diesmal der Schulhof der Grundschule des Dorfes Negresti. Erleichtert waren wir, als wir erfuhren, dass das wacklige und heruntergekommene Gebäude nicht mehr in Benutzung ist, sondern auf dem Nachbargelände bereits ein neues Schulgebäude errichtet wurde.

Der Basar verlief weitestgehend entspannt und die Haushaltssachen waren wie immer besonders begehrt. Auch die Kinder haben sich wieder sehr über ihr neues Spielzeug gefreut und haben es direkt ausprobiert. Zusätzlich haben wir diesmal auch Zahnpasta, Zahnbürsten und Binden verteilt.

Parallel zum Basar fuhr eine kleine Gruppe noch mit ein paar gepackten Spendenboxen und Lebensmitteln gezielt einzelne abgelegene Häuser an. Der Fokus lag dabei auf Häusern, in denen ältere Leute wohnen, die keine Möglichkeit hatten zum Basar zu kommen und auf heruntergekommenen Häusern im Nachbardorf. Unterstützt wurden wir dabei von einem engagierten Bewohner, der Spenden für seine Eltern annahm, uns kurzentschlossen begleitete und uns die Häuser, die den größten Bedarf hatten, zeigte.

Zurück auf der Sozialstation haben wir den LKW entladen. Abends wurden wir sehr lecker vom heutigen Kochteam bekocht und während des Abendessens von einem Unwetter überrascht, zum Glück haben wir unser Vordach.

Danke für die tolle Vorarbeit!

Heute waren wir in Serbanesti und haben unseren zweiten Basar durchgeführt. An der Stelle vielen Dank für die tolle Vorarbeit, die in Leipzig wöchentlich von unserem Sortierteam geleistet worden ist. Das erleichtert die Arbeit hier vor Ort ungemein und so konnten wir in kurzer Zeit von unserer motivierten Gruppe den LKW schnell laden. In Serbanesti haben wir über 170 Kisten Kleidung sowie 75 Lebensmittelpakete und Brote an die Bevölkerung gebracht. Dankbar und mit fröhlichen Gesichtern gingen klein und groß nach Hause.

Außerdem wurde ein weiterer Brunnen in Buda gebohrt. Es ist der 28., der von unserer Gruppe in den letzten fünf Jahren realisiert wurde.

Des Weiteren besuchte eine Gruppe die Familie von Vlad, den wir im zweiten Jahr mit einem Stipendium unterstützen und erfreuten uns an der erfolgreichen Nutzung des Brunnens, welcher nun für genügend Wasser im Garten sorgt.

Basar in Dacia

Für diese Rumänienfahrt hatten wir uns dazu entschieden, primär Basare zu veranstalten und weniger Spenden zu verteilen, indem wir von Haus zu Haus fahren und den Familien die Kleiderspenden in Kisten übergeben. Der Vorteil von Basaren ist, dass die Spenden wie Kleidung, Spielsachen oder andere Haushaltstextilien auf Tischen ausgebreitet sind und sich jede Person alles raussuchen kann, was sie benötigt. Das ist besonders bei Größen von Kleidungsstücken wichtig und auch Schuhe können anprobiert werden.

Gesagt, getan! Unsere heutige Aufgabe war es also, in Dacia einen Basar zu veranstalten. Dacia ist ein Dorf 1,5 Stunden östlich von Zvoristea, sehr abgelegen und landwirtschaftlich geprägt. Aufgrund der großen Entfernung zur Sozialstation haben bisher eher weniger Spenden den Ort erreicht.

Auf unserem Basar konnten sich die Leute aus dem Ort Kleidung, Spielsachen und Brot, sowie Beutel mit Lebensmitteln mitnehmen. Alle waren super entspannt und höflich. Vor allem die Kinder freuten sich über die Spielsachen, ein Mädchen besonders über ihr neues Fernglas. Trotzdem waren wir gegen Ende sehr geschafft, weil es sehr warm und sonnig war.

Zurück auf der Sozialstation ging es dennoch wieder an die Arbeit und der LKW wurde bereits für den nächsten Basar morgen beladen.

Ankommen, Einkauf, Packaktion, Brunnenkontrolle

Nach der offiziellen Begrüßungsrunde ging es ans sortieren und einpacken. Eine Gruppe kümmerte sich um den Einkauf für die nächsten Tage. Eine weitere Gruppe füllte die Vorräte mit Mehl, Zucker, Öl und Nudeln auf, sodass wir in den nächsten Tagen 300 Familien ein Essenspaket überreichen können. Für morgen wurden 200 Kartons verpackt und einige der Brunnen kartiert und überprüft in Poiana sowie Buda, welche 2024 von den Spendengeldern gebohrt wurden.

Grenzenlose Anreise!

Nachdem wir morgens von einem ungarischen Pfauen in unserer Zwischenunterkunft wachgepickt wurden, begann der zweite Teil unserer Etappe.

Das Highlight war definitiv, dass wir diesmal einfach durch die Grenze fahren konnten, da Rumänien seit diesem Jahr im Schengen Abkommen ist. Die Jahre zuvor konnten wir nie wissen, wie lange wir in der Hitze an der Grenze stehen würden: eine halbe, ganze, 2 oder 4 Stunden, wer weiß.

Die vier Autos schlängelten sich über die Serpentinen. Einige bezwungen dabei mehr als andere, ein Auto ganze 73! Andere wurden von einer Schafherde begleitet. Letzten Endes sind alle Autos gut auf der Sozialstation angekommen.

Nach dem Essen lassen wir den Abend nun entspannt am Lagerfeuer ausklingen und sind gespannt auf die nächsten zwei Wochen 🙂

1.Etappe geschafft

Fast pünktlich sind wir gegen 4 Uhr mit 24 Leuten zu unserer diesjährigen Jugend- und Erwachsenenfreizeit gestartet. Sehr routiniert verliefen die letzten 1100 km von denen einer die Fahrt jetzt schon zum neunten Mal in zehn Jahren absolviert und andere ganz neu dabei sind. Über Prag, Bratislava und der Stadtdurchquerung durch Budapest sind wir am Nachmittag hier in Ofeherto alle gesund und bei weitesgehend angenehmen Temperaturen angekommen und lassen den Abend nun bei Silvia ausklingen. Es ist mittlerweile das sechste Jahr, dass die Gruppe bei ihr übernachten darf und das Wiedersehen ist immer wieder schön.

Noapte Bune!