Basar, Kultur und Naturgewalten

Unseren zweiten Ruhetag haben wir heute wieder in zwei Gruppen verbracht. Ein Teil hat den Basar in Suceava besucht und die Verhandlungsstrategien gefestigt.

Der andere Gruppenteil hat sich auf den Weg zum Kloster Voronec begeben und dabei einen Teil einer orthodoxen Messe erlebt, um schließlich über eine sehr abenteuerliche sowie serpentinenreiche Anfahrt auf das Plateau des Raraufelsen mit unserer Ingeborg zu fahren. Wundervolle Aussichten und kletterreiche Wege haben wir erlebt, bis die ersten Unwetter aufzogen und ein Gruppenteil noch über das Kloster Sucievita und die Schwarzkeramikläden den Rückweg angetreten haben.

Die starken Unwetter erstrecken sich derzeit über die ganze Region und haben uns am Abend erreicht. Permanent geben unsere Telefone Warnnachrichten ab und durch den Stromausfall haben wir unser Abendessen romantisch bei Kerzenschein genießen dürfen. Dankbar sind wir, dass wir im Trockenen und in Sicherheit sitzen dürfen, was etliche, die wir in den letzten Tagen kennenlernen durften, vermutlich nicht haben…

Finaler Basar in Buda und Einzelverteilungen in Serbanesti und Poiana

Nach dem Frühstück wurde der Basar an der Sozialstation aufgebaut und wie jedes Jahr sehr gut von den Leuten angenommen. Insgesamt haben wir in den letzten Tagen über 650 Kartons verteilt und weitere 460 stehen für unsere zweite Gruppe, die Ende August kommt nun bereit.

Am Nachmittag fuhr eine Gruppe einzelne Häuser in der Umgebung an und versorgte Familien und ältere Leute, die nicht zu den Basaren konnten. Dabei zeigte sich die bittere Armut in denen manche leben und man kann nicht ansatzweise erahnen, wie die Menschen den Winter durchstehen. Außerdem kamen wir an einem Haus vorbei, welches vor 5 Jahren abbrannte und bei dem die Feuerwehr, welche beim Haus der Hilfe steht zum Einsatz kam. Der Mann hat es mittlerweile wieder etwas hergerichtet und lebt darin.

Nachmittags wurde aufgeräumt und der Müll auf örtliche Art und Weise entsorgt…

Danke für die tolle Vorarbeit!

Heute waren wir in Serbanesti und haben unseren zweiten Basar durchgeführt. An der Stelle vielen Dank für die tolle Vorarbeit, die in Leipzig wöchentlich von unserem Sortierteam geleistet worden ist. Das erleichtert die Arbeit hier vor Ort ungemein und so konnten wir in kurzer Zeit von unserer motivierten Gruppe den LKW schnell laden. In Serbanesti haben wir über 170 Kisten Kleidung sowie 75 Lebensmittelpakete und Brote an die Bevölkerung gebracht. Dankbar und mit fröhlichen Gesichtern gingen klein und groß nach Hause.

Außerdem wurde ein weiterer Brunnen in Buda gebohrt. Es ist der 28., der von unserer Gruppe in den letzten fünf Jahren realisiert wurde.

Des Weiteren besuchte eine Gruppe die Familie von Vlad, den wir im zweiten Jahr mit einem Stipendium unterstützen und erfreuten uns an der erfolgreichen Nutzung des Brunnens, welcher nun für genügend Wasser im Garten sorgt.

Basar in Dacia

Für diese Rumänienfahrt hatten wir uns dazu entschieden, primär Basare zu veranstalten und weniger Spenden zu verteilen, indem wir von Haus zu Haus fahren und den Familien die Kleiderspenden in Kisten übergeben. Der Vorteil von Basaren ist, dass die Spenden wie Kleidung, Spielsachen oder andere Haushaltstextilien auf Tischen ausgebreitet sind und sich jede Person alles raussuchen kann, was sie benötigt. Das ist besonders bei Größen von Kleidungsstücken wichtig und auch Schuhe können anprobiert werden.

Gesagt, getan! Unsere heutige Aufgabe war es also, in Dacia einen Basar zu veranstalten. Dacia ist ein Dorf 1,5 Stunden östlich von Zvoristea, sehr abgelegen und landwirtschaftlich geprägt. Aufgrund der großen Entfernung zur Sozialstation haben bisher eher weniger Spenden den Ort erreicht.

Auf unserem Basar konnten sich die Leute aus dem Ort Kleidung, Spielsachen und Brot, sowie Beutel mit Lebensmitteln mitnehmen. Alle waren super entspannt und höflich. Vor allem die Kinder freuten sich über die Spielsachen, ein Mädchen besonders über ihr neues Fernglas. Trotzdem waren wir gegen Ende sehr geschafft, weil es sehr warm und sonnig war.

Zurück auf der Sozialstation ging es dennoch wieder an die Arbeit und der LKW wurde bereits für den nächsten Basar morgen beladen.

Grenzenlose Anreise!

Nachdem wir morgens von einem ungarischen Pfauen in unserer Zwischenunterkunft wachgepickt wurden, begann der zweite Teil unserer Etappe.

Das Highlight war definitiv, dass wir diesmal einfach durch die Grenze fahren konnten, da Rumänien seit diesem Jahr im Schengen Abkommen ist. Die Jahre zuvor konnten wir nie wissen, wie lange wir in der Hitze an der Grenze stehen würden: eine halbe, ganze, 2 oder 4 Stunden, wer weiß.

Die vier Autos schlängelten sich über die Serpentinen. Einige bezwungen dabei mehr als andere, ein Auto ganze 73! Andere wurden von einer Schafherde begleitet. Letzten Endes sind alle Autos gut auf der Sozialstation angekommen.

Nach dem Essen lassen wir den Abend nun entspannt am Lagerfeuer ausklingen und sind gespannt auf die nächsten zwei Wochen 🙂

Ab geht’s zurück

Die Feuerwehrbesatzung begann am Mittwoch erst die Heimreise. Erich und Gudrun fuhren am Dienstag in Richtung Süden los. Sie wollen noch ein paar Tage Urlaub machen. Martin, Anne und Viola traten die Heimreise auch am Dienstag an. Sie nahmen den Weg durch die Karpaten und ein Stück entlang der ukrainischen Grenze. Nach einer Pause mit leckeren gebratenen Würstchen ging es Richtung Satu Mare. Die Wartezeit an der Grenze betrug ca. eine Stunde. Die ungarischen Beamten kontrollierten auch unser Gepäck. Bis zur Unterkunft waren es zwar nur 444 Kilometer, aber 8 Stunden Reisezeit mit 2 Pausen.

Mittwoch kam dann die letzte Wegstrecke. Uns fiel insgesamt auf, dass die Orte auf rumänischer Seite wesentlich besser aussehen als in den vergangenen Jahren. Dank gut funktionierender Klimaanlage konnten wir am Mittwochabend 20 Uhr in Leipzig landen. Gepäck und Passagiere ohne Beanstandung aber letztere ganz schön. 🥱

Bildung, Brot und Sachspenden

Am Montag hatten wir keine Internetverbindung, deshalb mein verspäteter Bericht: Der Montag war sehr ereignisreich, denn wir sind mit unserem Bildungsprojekt ein gutes Stück vorangekommen.

Wir sprachen mit unseren rumänischen Partnern über den Entwurf, den wir während unseres Aufenthaltes vor Ort konzipiert hatten. Dabei erhielten wir erste konkrete Hinweise, wie unsere Partner sich das Projekt vorstellen und was überhaupt unter den gegebenen Bedingungen möglich ist. Nun kommt es auf Feinarbeit an.

Außerdem konnten wir weitere Sachen aus den Säcken im Keller sortieren und Kisten sowie Brotspenden in der näheren Umgebung verteilen. Meist waren es ältere Menschen, die allein und in Armut leben.

Am Abend saßen wir noch ein Weilchen mit Georghel, Ingeborg und einem weiteren Helfer zusammen.

Anne Bernstädt

Basar in Burla

Heute Vormittag haben wir wieder viele Säcke aus dem Keller geholt, sortiert und in Säcke für Familien umgepackt, denn wo wir heute waren, hätte ein Basar nicht funktioniert.

In Burla wurden wir sehnsüchtig erwartet. Brot- und Sachspenden hätten doppelt so viel sein können. Wir haben alles bis zum letzten Sack und Karton herausgegeben. Viele Roma-Frauen, Kinder und Männer umringten den LKW. Man konnte ihnen ansehen, wie dankbar sie waren.

Auch am Projekt Bildung wurde weiter gearbeitet. Dazu werden wir am Montag eine Beratung mit den rumänischen Partnern haben. Am Sonntag werden wir eine wohlverdiente Pause einlegen.

Anne Bernstädt

Basar in Calugareni

Auch heute war wieder einiges los in unserer kleinen Gruppe. Der Tag begann früh mit einem Besuch auf einem kleinen Wochenmarkt in der Nähe, an dem vier von uns teilnahmen und einige frische Produkte einkauften. Nach dem gemeinsamen Frühstück setzten wir unsere Arbeit fort und packten die Gegenstände, die noch in Säcken im Keller lagerten, in Kisten um. Am Ende des Vormittags hatten wir stolze 67 Kisten gepackt, die natürlich auch auf den LKW geladen werden mussten – eine echte Kraftanstrengung für alle Beteiligten. Währenddessen kümmerte sich ein anderer Teil der Gruppe um die Reparatur des Feuerwehrfahrzeugs.

Kurz bevor wir zum Basar nach Calugareni aufbrachen, gelang es uns, den Skoda mithilfe einer neuen Batterie wieder zum Laufen zu bringen. Die Menschen, die heute unseren Basar besuchten, waren sehr zielgerichtet und schnell. Innerhalb von nur 45 Minuten hatten wir alles, was wir vom LKW geladen hatten, verteilt. Georghel sorgte außerdem dafür, dass Brotspenden ausgegeben wurden.

Während unserer Abwesenheit hatte Erich die nötige Ruhe, um an Materialien für unser Bildungsprojekt zu arbeiten – eine Aufgabe, die wir an den vorherigen Abenden intensiv besprochen hatten. Nach einem leckeren Abendessen diskutierten wir noch einmal die Modalitäten für unsere Tombola, die im Rahmen des Benefizkonzerts stattfinden soll.

Den wohlverdienten Ausklang des Abends genossen wir schließlich gemeinsam in entspannter Runde.

Anne Bernstädt

Ein voller Tag

Heute war ein sehr ereignisreicher Tag. Aus dem Keller gaben uns die Männer ca. 50 Säcke mit Kleidung und anderen Sachen heraus. Als wir die Säcke öffneten, stellten wir leider fest, dass vieles sehr feucht und manches auch schimmelig geworden war. Wir 4 Frauen machten also Schadensbegrenzung: sortieren, trocknen, einpacken. Martin stellte uns immer wieder die richtigen Bananenkisten bereit und beräumte den Müll.

Dann Mittagessen und LKW beladen, da fassten alle mit an. Auf ging es zum Basar nach Alba. Auch dieser war sehr gut besucht, die Haushaltswaren und Herrenkleidung gingen am meisten weg.

Danach besuchten wir Vlad und wurden von der ganzen Familie sehr herzlich empfangen. Die Verständigung mit Englisch, seinem zukünftigen Studienfach, klappte super, sogar seine Mama konnte sich mit uns auf Englisch verständigen. Vlad erzählte uns über sein im September beginnendes Studium und wie glücklich er über unsere Unterstützung ist.

Auf dem Rückweg kauften wir Melone, dabei hatten wir leider eine Autopanne. Die Batterie des Skodas machte nach dem Melonenkauf schlapp. Etwas verspätet, aber trotzdem sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Tages, kamen wir zum Abendessen. Das hatte Georghels Frau, Angelica, großartig vorbereitet. Gegrillte Würstchen, Fleisch, Kartoffelmus und Salat. Insgesamt ein wunderbarer Tag.

Anne Bernstädt